Erkrankung
Durch einen den Biss eines infizierten Tieres (z.B.: Hund, Fuchs, theoretisch Fledermaus), oder durch sonstigen Kontakt, vor allem Ablecken, kann es zur Infektion mit dem Rabiesvirus (ein Rhabdovirus) kommen. Nach einer Inkubationszeit von 15 bis 90 Tagen, eventuell auch noch viel später kommt es zur Erkrankung.
Nach anfänglich uncharakteristischen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Übelkeit kommt es dann zu psychischen Symptomen wie Unruhe, Angstszuständen, Schlaflosigkeit, Depressionen und Erregungszuständen und letztlich zu Hecheln, Wasser- und Lichtscheu, Verwirrtheit, Bewegungsdrang, Stimmritzenkrampf und zum Tod durch Herz- und Atemstillstand.
Westeuropa gilt als frei von Tollwut durch Hund und Fuchs, nicht jedoch gesichert von Fledermaustollwut.
In Österreich wurde allerdings noch nie ein Fall von Tollwut, der durch eine Fledermaus übertragen wurde, dokumentiert. Jeder Fledermausbiss sollte aber als tollwutverdächtig angesehen werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass tollwütige Tiere z.B. aus Osteuropa nach Österreich gelangen und dann eine Gefahr darstellen.
Impfempfehlung
Es wird eine präexpositionelle von einer postexpositionellen Impfung unterschieden. Die postexpositionelle Impfung erfolgt, nachdem bereits ein verdächtiger Tierkontakt stattgefunden hat und soll hier nicht näher ausgeführt werden.
Die präexpositionelle Impfung ist die klassische vorbeugende Impfung. Im Österreichischen Impfplan ist eine Tollwutimpfung nicht für jeden Menschen vorgesehen. Österreich gilt ja als tollwutfrei.
Somit ist die vorbeugende Tollwutimpfung für besondere Risikogruppen und als Reiseimpfung sinnvoll.
Risikogruppen:
Tierpräparatoren, Fledermausforscher, Jäger nur, wenn das Jagdgebiet im gefährdeten Ausland, oder angrenzend an ein gefährdetes Gebiet liegt, usw.
Tollwut als Reiseimpfung:
Tollwut kommt weltweit, außer in großen Teilen West- und Mitteleuropas, Australien, Japan, sowie vielen karibischen und pazifischen Inseln vor. Bei Touristen überwiegt als Überträger der Hund. Besonders gefährdet sind Kinder, Wanderer, Radfahrer und Menschen, die Tierkontakte suchen. Die Infektiosität eines Tieres ist nicht ohne weiteres zu erkennen.
Da in vielen Ländern die Impfstoffe für die postexpositionelle Impfung nicht ausreichend verfügbar sind, ist daher immer eine präexpositionelle Impfung zu erwägen.
Impfschema
Drei Impfungen im Abstand von je einer Woche.
Besonderheiten
Die Erkrankung endet immer tödlich. Weltweit wurde bisher nur von einem fraglichem, überlebten Fall berichtet.
Die Tollwut ist eine eher seltene, dafür aber sicher tödliche Erkrankung. Weltweit sterben jährlich etwa 50.000 Menschen daran. Besonders gefährdet sind große Teile Afrikas und Asiens.