Erkrankung
Die durch Neisseria meningitidis hervorgerufene eitrige Meningitis kann als äußerst gefährliche und oft tödliche Erkrankung verlaufen.
Der Beginn ist oft sehr rasch. So kann anfangs weder in der körperlichen Untersuchung, noch in Laboruntersuchungen ein Unterschied zu banalen grippalen Infekten festgestellt werden. Innerhalb weniger Stunden kann es dann schon zu einer lebensgefährlichen Situation kommen.
Diese lebensgefährliche Situation besteht in einer Gehirnhautentzündung und oft einer Blutvergiftung. 5-15% der Erkrankten versterben selbst unter korrekter Behandlung. Bei vielen der Überlebenden kommt es zu schweren Folgeschäden wie Schwerhörigkeit, geistiger Behinderung, Autoamputation von Gliedmaßen, großflächigen Narbenbildungen chronischen Schmerzen.
Impfempfehlung
Die Impfung ist jedem, der sich gegen die Meningokokkenerkrankung schützen möchte zu empfehlen. Es ist möglich gegen den Typ B und gegen die Typen A,C,W135 und Y zu impfen. Dadurch ist der höchst mögliche Schutz vor dieser Erkrankung gegeben.
Ein differenzierteres Vorgehen ist aber möglich:
Alle Säuglinge sollen möglichst früh, ab dem 2. Lebensmonat gegen Meningokokken der Gruppe B geimpft werden. Ursache für diese Empfehlung ist der erste Erkrankungsgipfel im Säuglings und Kleinkindalter und die Tatsache, dass in Österreich die meisten Erkrankungsfälle durch den Serotyp B hervorgerufen werden.
Alle Jugendlichen sollen ab dem vollendeten 10. Lebensjahr bis zum vollendeten 13. Lebensjahr mit dem Vierfachimpfstoff gegen Meningokokken A,C,W135 und Y geimpft werden. Grund für diese Empfehlung ist der zweite Erkrankungsgipfel in der Zeit zwischen 14. bis 18. Lebensjahr und Beginn mit Auslandsaufenthalten z.B. Sprachreisen in Länder, in denen andere Serotypen vorherrschen.
Als Reiseimpfung kommt vor allem die Kombinationsimpfung gegen die Serotypen A,C,W135 und Y in Frage. Insbesondere für Reisen nach Afrika (Meningitisgürtel), in den nahen Osten, nach Nepal und Dehli. Für Saudiarabien ist die Impfung während der Hadj eine Pflichtimpfung und muss im internationalen Reisepass dokumentiert werden.
Impfschema
Unterschiedlich je nach Alter und Impfstoff.
Besonderheiten
Für die Impfempfehlungen wesentlich sind folgende epidemiologische Gegebenheiten:
Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter vorkommen. Zwei Erkrankungsgipfel bestehen aber bei Säuglingen und Kleinkindern unter 5 Jahren und bei Jugendlichen zwischen dem 4. und 18. Lebensjahr.
Es gibt 13 serologisch unterscheidbare Subtypen der Meningokokken von denen die meisten Erkrankungen durch die Typen B, A,C,W135 und Y hervorgerufen werden.
Die Übertragung erfolgt aus dem Nasen-, Rachenraum von oft gesunden Keimträgern. Die Übertagung wird durch enges Zusammenleben (Kindergrippen, Kasernen, Partys, Pilgerfahrten) gefördert.
In Österreich werden die meisten Erkrankungen durch den Typ B, gefolgt vom Typ C hervorgerufen.
In manchen europäischen Ländern sind auch die Typen C und Y sehr bedeutend.
In der Sahel-Zone, Saudi-Arabien und anderen afrikanischen Ländern überwiegt der Typ A.
Es stehen Einzelimpfstoffe gegen die Typen B und C und ein Kombinationsimpfstoff gegen die Typen A,C,W135,Y zur Verfügung.