Erkrankung
Durch sogenannte Tröpfchen-, oder Schmierinfektion kommt es durch Übertragung von einem Erkrankten auf einen Gesunden zur Infektion mit dem Virus, die nach einer Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen zur Erkrankung führt.
Der Infizierte ist ab dem 8. Tag nach Ansteckung bis etwa zum 3. Tag nach Ausbruch des typischen Hautausschlages infektiös. Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionserkrankungen überhaupt.
Die Erkrankung beginnt mit Fieber, Kopfschmerzen, Lichtscheu, Husten und Bindehautentzündung. Danach entwickelt sich der typische Hautausschlag. Im Gesicht beginnend breitet er sich über den ganzen Körper aus. Noch davor, kommt es zu einem Ausschlag im Mund, am weichen Gaumen (Enanthem). Manchmal zeigen sich auf der Wangenschleimhaut weißliche Stippchen, die sogenannten Koplik´schen Flecken. Diese werden immer wieder genannt. Sie sind „pathognomonisch“ das heißt, sie weisen genau auf die Masernerkrankung hin, aber kommen gar nicht häufig vor.
Als Komplikationen kommt es zu Bronchitis, Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und Gehirnentzündung (ca 1/2000 Erkrankungen).
Eine Besonderheit ist das Auftreten der Subakut sklerosierenden Panencephalitis „SSPE“ die einige Jahre nach der Erkrankung manifest wird und immer innerhalb von 6 – 8 Jahren tödlich verläuft (1-10/100.000 Erkrankungen). Je jünger das Erkrankungsalter um so wahrscheinlicher wird diese Komplikation
Außerdem hinterlassen die Masern eine mehrere Monate dauernde allgemeine Unterdrückung des Immunsystems, was sich in einer gesteigerten Infektanfälligkeit für andere Infektionskrankheiten äußert.
Masern sind also alles andere als eine harmlose Erkrankung.
Masern kommen gerade auch in den Tropen vor und verursachen weltweit zahlreiche Todesfälle. Die einzige wirksame Maßnahme dagegen ist die Impfung.
Impfempfehlung
Besonders dringende Impfempfehlung. Als Dreifachimpfung gemeinsam mit Mumps und Röteln im gratis Kinderimpfprogramm enthalten und sogar als Nachholimpfung noch für Erwachsene gratis.
Noch einmal besonders betont ist die Impfempfehlung für Frauen, die schwanger werden möchten.
Impfschema
2 Impfungen im Abstand von mindestens 4 Wochen.
Besonderheiten
Um diese gefährliche Erkrankung auszurotten, wäre eine 95%ige Durchimpfung der Bevölkerung nötig. Leider wird diese Rate in Österreich nicht erreicht.
Immer wieder kommt es daher zum Auftreten von Ausbrüchen. Es besteht also eine reale Gefahr, dass man, wenn man nicht geimpft ist, an Masern erkrankt.
Da die Gefahr für Komplikationen bei jüngeren Kindern besonders hoch ist, ist die Empfehlung zur Impfung für Frauen, die schwanger werden wollen, sowie für Menschen mit Kontakt zu Kleinkindern noch dringender, als ohnehin schon im Allgemeinen.
Direkt in der Schwangerschaft soll nicht geimpft werden, da es sich um einen Lebendimpfstoff handelt. Allerdings soll die Impfung rasch nach der Geburt nachgeholt werden. Die Empfehlung, nicht während der Schwangerschaft zu impfen, ist eine Vorsichtsmaßnahme aus theoretischen Überlegungen heraus. Die Gefahr ist aber nicht als hoch einzuschätzen. Bei versehentlicher Verabreichung während einer davor noch nicht bekannten Schwangerschaft sind daher keine weiteren Veranlassungen nötig und es muss auch nicht mit Problemen gerechnet werden.
Bei dem fast weltweiten Vorkommen der Masern (außer Amerika, wo sie durch konsequente Impfung nicht mehr endemisch sind), ist die Masernimpfung auch bei Reisen zu empfehlen. Nur weil man ohnehin dagegen geimpft sein soll, handelt es sich nicht um eine eigentliche „Reiseimpfung“.