Das Immunsystem des jungen gesunden Erwachsenen ist im Normalfall am stärksten. Es ist ausgereift und hat entweder durch Erkrankung oder durch Impfung Kontakt zu vielen relevanten Infektionserkrankungen gehabt.
Eine neuerliche Impfung löst eine starke Immunreaktion aus und führt im Allgemeinen zu gutem Impfschutz.
Eine angeborene oder durch Krankheit, oder Medikamente erworbene, oder durch hohes Alter zustande gekommene Schwäche des Immunsystems, oder auch das noch nicht ausgereifte Immunsystem von Neugeborenen und Kleinkindern stellen eine besondere Situation dar.
Einerseits sind Menschen mit nicht optimal ausgeprägtem Immunsystem eher gefährdet, durch eine Infektionskrankheit betroffen zu sein und sollen daher besonders dringend geimpft sein.
Andererseits sind Besonderheiten bei der Impfung zu beachten. Vor allem kann die Immunreaktion auf Impfungen geringer ausgeprägt sein. Das bedeutet, dass der Impfschutz nicht optimal ausfällt. Insbesondere bei Lebendimpfungen bestehen aber auch Bedenken, dass dadurch Erkrankungen ausgelöst werden könnten. Einige Impfungen dürfen bei schwerer Immunsuppression nicht verabreicht werden (Z.B: Masern-Mumps-Röteln, Varicellen, Herpes zoster, Gelbfiber, Rotaviren, Tuberkulose, )
Manchmal sind Immunsuppressionen planbar. Das trifft z.B. für Organtransplantationen oder der Anwendung von Immunsuppressiva, bei rheumatischen Erkrankungen, Psoriasis usw. zu.
In diesen Fällen soll die Impfung vor der medizinisch indizierten Immunsuppression erfolgen.
In anderen Fällen können eventuell Therapiepausen für Impfungen genutzt werden.
Bei Kleinkindern und alten Menschen ist jedenfalls nach dem Österreichischen Impfplan vorzugehen.
Besonders wichtig ist auch die Umgebung von immunsupprimierten Menschen zu impfen. Das bedeutet konkret, dass sämtliche Empfehlungen des Österreichischen Impfplans besonders genau beachtet werden sollen.
Zur Beruhigung: Eine schwere Immunsuppression ist ihnen bekannt. Damit ist nicht gemeint, dass Sie etwa eine erhöhte Anfälligkeit für banale Infekte bemerken. Mit wirklich schwerer Immunsuppression ist z.B. gemeint: Stammzelltransplantation, die wenige als zwei Jahre zurückliegt, akute hämatologische oder metastasierende maligne Erkrankungen, angeborene Immundefekte oder Therapie mit sogenannten Biologika.