Erkrankung
Hepatitis B wird durch Kontakt mit Blut und Körperflüssigkeiten übertragen. Sie ist also in erster Linie eine Geschlechtskrankheit, kann aber auch durch ärztliche Interventionen, Tätowieren, Piercen oder intravenösem Substanzkonsum übertragen werden. Die Übertragung durch gemeinsam benutzte Handtücher, Zahnbürsten, Rasierer ist möglich.
Inkubationszeit: ein bis 3 Monate
Zunächst kommt es zu Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit danach Gelbsucht, die aber auch fehlen kann.
In den meisten Fällen kommt es nach einer Krankheitsdauer von 2 bis 12 Wochen und langer Rekonvaleszenz (mehrere Monate) zur Ausheilung.
In unter einem Prozent kommt es zu einem fulminanten Verlauf mit Tod durch Leberversagen.
In ungefähr 10 % der Fälle entsteht eine chronische Hepatitis B, die langsam fortschreiten und zu Leberzirrhose und Leberkarzinom führen kann.
Impfempfehlung
Dringende Impfempfehlung, ist im kostenlosen Sechsfachimpfstoff im Säuglingsalter enthalten. Auffrischungsimpfungen im Schulalter sind vorgesehen. Danach besteht ein hoher, lang anhaltender Impfschutz.
Im Erwachsenenalter soll eine Grundimmunisierung gegeben werden, wenn nicht im Kindesalter geimpft wurde. Ob im Erwachsenenalter aufgefrischt werden soll, ist individuell zu entscheiden.
Impfschema
Säuglingsalter (als 6-fach Impfstoff):
- Erstimpfung
- Impfung nach 4 – 8 Wochen
- Impfung nach 6 – 12 Monaten
- Eine Auffrischungsimpfung zwischen dem 7. und 15. Lebensjahr (Gratisimpfung)
Nachholimpfung in jedem Lebensalter möglich und empfohlen:
- Erstimpfung
- Impfung nach 4 – 8 Wochen
- Impfung nach 6 – 12 Monaten
Eine Auffrischungsimpfung ist für Personen, die im Erwachsenenalter geimpft wurden generell nicht empfohlen, aber für Risikosituationen sinnvoll.
Besonderheiten
Da der Impfschutz generell lange, oft lebenslange anhält und das Risiko überschaubar ist, ist generell nach einer Grundimmunisierung im Erwachsenenalter, bzw. nach einmaliger Auffrischung im Jugendlichenalter keine weitere Auffrischungsimpfung empfohlen.
Für besondere Risikosituationen ist eine Titerbestimmung und ggf. Auffrischungsimpfung aber sehr wohl sinnvoll.
Diese sind im Überblick:
- Sind Kontaktpersonen an Hepatitis B erkrankt
- Leiden Sie selbst an einer Lebererkrankung (z.B. Hepatitis C)
- Haben Sie häufigen Bedarf an Plasmaprodukten (z.B. Bluter)
- Sind Sie Dialysepatient, oder wird eine Dialyse in absehbarer Zeit nötig sein
- Besteht eine Immunschwäche (z.B. HIV-Erkrankung, immunsuppresive Therapie, schwere Krebserkrankung mit Chemotherapie)
- Riskantes Sexualverhalten. Partner deren Hepatitis B Status nicht bekannt ist.
- Blutkontakte z.B. in Gefängnissen
- Medizinisches Personal und Personal mit vergleichbarem Risiko (z.B. in Gefängnissen, Flüchtlingshilfe, Notunterkünfte usw.)
- Reisen in Länder mit hohem Infektionsrisiko (Subsaharaafrika, Ostasien)
- Schwangere Virusträger (HBsAG-pos)