Erkrankung
Die Hepatitis A verläuft oft mit uncharakteristischen Allgemeinbeschwerden wie Übelkeit Erbrechen, Fieber, Kreuzschmerzen und Müdigkeit.
In der Folge kann es zur Leberentzündung (eigentliche Hepatitis) mit Gelbsucht und eventuell hellem Stuhl und dunklem Harn kommen.
Je jünger der Patient, umso häufiger kommt es zu milden Verläufen, je älter um so häufiger zu schweren Verläufen. Es kann auch zum fulminanten Verläufen mit tödlichem Leberversagen kommen.
Die Übertragung erfolgt „fäkooral“. Das heißt, „irgendwie“ kommt es zur Kontamination von Trinkwasser, Nahrungsmittel, oder sonst zur Aufnahme von vorher im Stuhl eines Erkrankten ausgeschiedenen Viren (klassisch, aber nicht nur: „Muscheln“).
Die Ausscheidung des Virus mit dem Stuhl ist am stärksten bevor der Patient Symptome zeigt. Das Virus ist bei Temperaturen bis 80° sehr resistent.
In Ländern mit guter Abwasser-, Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene ist die Hepatitis A selten. In den meisten subtropischen und tropischen Ländern ist sie häufig bis sehr häufig.
Bei uns ist die Hepatitis A eigentlich sehr selten, es kommt aber durch Einschleppung immer wieder zu kleinen Epidemien. Besonders betroffen sind dabei Kinderbetreuungseinrichtungen. Aber auch Ansammlungen von besonders gefährdeten Personengruppen können zu Ausbrüchen führen.
Impfempfehlung
- Alle Kleinkinder vor dem Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen
- Alle Menschen die sich schützen wollen
- Besonders gefährdete Personengruppen, siehe unten
- Reiseimpfung (Kombination mit Typhus steht zur Verfügung)
Impfschema
Hepatitis A alleine:
2x im Abstand von 6 – 12 Monaten.
Gemeinsam mit Hepatitis B:
- Impfung
- Impfung nach einem Monat
- Impfung nach 6 – 12 Monaten
Gemeinsam mit Typhus:
nur einmal Kombination, 2. Impfung nach 6 – 12 Monaten nur Hepatitis A
Von sehr langem, eventuell lebenslangem Schutz darf ausgegangen werden. Auffrischungsimpfungen oder Titerbestimmungen sind nur bei besonders gefährdeten Personengruppen (z.B. Reiseimpfung) empfohlen.
Besonderheiten
Besonderheiten ergeben sich aus den Tatsachen, dass Hepatitis A in Staaten mit ausreichenden Ressourcen und damit hohen Standards in Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Nahrungsmittelhygiene selten ist, es aber andererseits durch Einschleppung immer wieder zu kleinen Epidemien kommt.
Andererseits hält der Impfschutz sehr lange an, ist aber dann doch wieder nicht sicher lebenslang.
Daraus ergibt sich, dass jeder, der sich schützen möchte, keine Bedenken gegen die Impfung hat (was rational begründet ist) und bereit ist, die Kosten zu tragen, sich impfen und Auffrischen lassen soll.
Wer sich keine nicht unbedingt nötige Impfungen verabreichen lassen möchte, aber trotzdem sicher bezüglich des Schutzes sein möchte, kann eine Titerbestimmung (kostenpflichtig) durchführen lassen. Das ist allerdings nur sinnvoll, wenn man bereits geimpft ist und daher glaubt, im Impfschutz zu sein.
Hepatitis A ist eine der bedeutendsten Nahrungsmittel-Infektionen in fast allen tropischen und subtropischen Regionen. Eine dringende Impfempfehlung besteht, wenn man aus einem Land mit niedrigem Infektionsrisiko (z.B. Österreich) in ein Land mit hohem Infektionsrisiko (Südamerika, Afrika, südliches Asien) reist.
Zusammenfassend ergeben sich folgende Risikosituationen:
- Kleinkinder und Kinder bis zum 10. Lebensjahr vor dem Eintritt in Gemeinschaftsimpfungen
- Reisen oder berufliche Aufenthalte in entsprechende Gebiete (alles außerhalb von Europa, Nordamerika und Australien)
- Chronische Darm- oder Lebererkankungen
- In Lebensmittelindustrie oder Gastronomie tätig
- In medizinischen Einrichtungen tätig
- Betreuungspersonal von Flüchtlingen, Sozialeinrichtungen
- Kanalisations- und Klärwerkanlagenpersonal, Personal mit Kontakt zu Fäkalien
- Ersthelfer, Feuerwehr, Rettung
- Riskantes Sexualverhalten insbesondere Männer, die mit Männern Sex haben