Wien. In einem Interview mit der Ärztekrone erläutert Frau Priv. Doz. Dr. Monika Redlberger-Fritz (Zentrum für Virologie, Medizinsche Universität Wien) interessante Zahlen zur Grippe in Österreich.
400 bis 4000 Menschen sterben jährlich in Österreich an Grippe. Im Durchschnitt sind es 1300 Todesfälle pro Saison.
Die Durchimpfungsrate von nur 5 bis 8 Prozent ist enorm schlecht. Mit dieser niedrigen Durchimpfungsrate liegt Österreich im europäischen Schlussfeld.
Besonders betroffen ist die Gruppe der über 65 jährigen.
Besonders bedenklich ist, dass es auch immer wieder zu Infektionen durch das Gesundheitspersonal kommt, die mittels Impfung verhinderbar wären.
Die Frage welchen Impfstoff man verwenden soll und welcher am besten wirksam ist, ist nur auf den ersten Blick banal und eigentlich wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt.
Es ist sinnvoll sich an die Empfehlungen zur Influenza-Impfung des Österreichischen Impfplans zu halten. Davon im Detail abweichende ebenfalls gut wissenschaftlich begründete Empfehlungen z.B. aus Deutschland zeigen die Unsicherheit in der Beurteilung.
Es gibt nämlich derzeit noch keine Vergleichsstudien, die Unterschiede in der Effektivität der Impfstoffe, die ja auch von epidemiologischen Gesichtspunkten abhängen, eindeutig belegen.
Darum wurde jetzt das DRIVE-Projekt gestartet (development of robust influenza vaccine effecivness). In einer groß angelegten Studie werden in vielen europäischen Zentren und auch in Österreich Daten erhoben, ob an Influenza Erkrankte geimpft waren und mit welchem Impfstoff. In Österreich werden dazu von 50 bis 100 Ärzten Nasen-Rachen-Sekret-Proben an das Zentrum für Virologie Wien gemeinsam mit der Information über die Impfung versandt und dort analysiert.