Der Grippeimpfstoff für diese Saison ist vorige Woche bei mir eingetroffen. Der Preis für den Impfstoff ist gleich geblieben und liegt damit wieder etwas unter dem Apothekenverkaufspreis.
Auch die Empfehlungen zur Impfung und zum Grippeimpfstoff sind gleich geblieben.
Im Prinzip wird jedem Menschen empfohlen sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Für die meisten Menschen ist der für alle Altersgruppen (also auch über 65-jährige) zugelassene Impfstoff für 4 Grippestämme ideal geeignet. Dieser ist auch von der deutschen STIKO (ständige Impfkommission) und dem österreichischen Impfgremium empfohlen.
Bei der Frage, ob Ältere vielleicht mit dem sogenannten „adjuvierten“ Dreifachimpfstoff besser fahren, scheiden sich allerdings die Geister.
Der Vorteil des Dreifachimpfstoffes ist, dass er eventuell besser „immunogen“ ist. Also, dass er vielleicht bei älteren Personen, deren Immunsystem nicht mehr so fit ist, besser wirkt.
Der Nachteil ist, dass er eben nur gegen drei der bekannten vier Stämme wirksam ist. Das ist in manchen Saisonen kaum relevant in anderen Saisonen ein fast katastrophales Problem. Leider ist die Relevanz nur im Nachhinein zu beurteilen und nicht vorauszusagen.
Es stimmt, dass alte Menschen und Immunsupprimierte mehr von dem Dreifachimpfstoff profitieren könnten, ohne dass das aber wissenschaftlich bewiesen ist. Eventuell könnte man mit dem Dreifachimpfstoff beginnen und nach einem Monat mit dem Vierfachimpfstoff nachimpfen, insbesondere wenn sich herausstellt, dass die fehlende Komponente gerade in diesem Jahr besonders relevant ist.
Ich selbst folge eher den deutschen Empfehlungen und bevorzuge den Vierfachimpfstoff. Nur wenn jemand schon sehr alt und krank ist, oder bei offensichtlichen Mängeln des Immunsystems beginne ich mit dem adjuvierten Dreifachimpstoff. Auf persönlichen Wunsch bin ich aber gerne bereit jedem über 65 jährigen den adjuvierten Dreifachmpfstoff zu verabreichen.
Insgesamt liegt die Durchimpfungsrate in Österreich im einstelligen Prozentbereich, was schade und unverständlich ist, wenn man bedenkt, wie viele schwere Erkrankungs- und Todesfälle jedes Jahr durch die Grippeimpfung verhinderbar wären.