Erkrankung
Die FSME ist eine durch Zecken („gemeiner Holzbock“, Ixodes ricinus) übertragene virale Erkrankung, die insbesondere das Gehirn und die Hirnhäute betrifft.
Nach dem Stich einer infizierten Zecke kann es nach 2 bis 28 Tagen (durchschnittlich etwa nach einer Woche) zur Erkrankung kommen, die in zwei Phasen verläuft. Zunächst kommt es zu einer grippeähnlichen Phase, nach etwa 4-6 Tagen kommt es zur Beteiligung von Gehirn und Hirnhäuten, manchmal auch des Rückenmarks. Typische Symptome sind schwere Kopfschmerzen, Lähmungen und Bewußtseinstrübungen. Beteiligungen von Herzmuskel und Leber kommen vor. Ungefähr 1% der Patienten sterben, 3-11% tragen bleibende Schäden, wie Lähmungen davon, die meisten Patienten fühlen sich noch lange krank und haben lange Kopfschmerzen.
Die Durchseuchung der Zecken ist lokal sehr unterschiedlich. Das heißt, es können in einem kleinen Gebiet mehrere Prozent der Zecken befallen sein, bereits einige 100 Meter entfernt sind die Zecken infektionsfrei. Durchschnittlich ist etwa eine von 200 Zecken infiziert.
Wenn man allerdings von einer infizierten Zecke gestochen wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, zu erkranken, wenn man nicht geimpft ist. Der Impfschutz beträgt 99%.
Vor der Einführung der Zeckenimpfung traten in Österreich etwa 600 bis 800 FSME-Fälle jährlich auf. Seit Einführung der Zeckenimpfung sind es zwischen 50 und 90 Fälle pro Jahr (natürlich bei Ungeimpften).
Impfempfehlung
Da die Erkrankung sehr schwer und tödlich verlaufen kann, bei nicht Geimpften nicht selten ist und durch die Impfung mit fast hundertprozentiger Sicherheit verhindert werden kann und die Impfung sehr gut verträglich ist, besteht eine dringende Impfempfehlung.
Die erste Impfung erfolgt ab dem Alter von 12 Monaten, in Ausnahmefällen, bei hoher Gefährdung eventuell ab dem 6. Lebensmonat.
Impfschema
- Dosis
- Dosis nach 1 bis 3 Monaten
- Dosis nach 5 bis 12 Monaten
- Auffrischung nach 3 Jahren
Weitere Auffrischungen bei unter 60 jährigen alle 5 Jahre, ab dem 60. Lebensjahr alle 3 Jahre
Die Auffrischbarkeit ist so gut, dass nach der 2. Teilimpfung immer eine einzige Auffrischung genügt um wieder geschützt zu sein.
Wenn nur eine einzige Impfung erfolgt ist, soll allerdings wenn die Zeit für die 2. Impfung abgelaufen ist, wieder neu begonnen werden.
Besonderheiten
Impfempfehlung nach einem Zeckenstich:
- Wenn bereits mindestens 2 Teilimpfung erfolgt sind, soll eine Auffrischungsimpfung erfolgen, wenn diese nach dem Impfschema fällig, oder überfällig ist.
- Wenn nur eine Teilimpfung erfolgt ist und diese weniger als 2 Wochen zurück liegt, oder noch keine Impfung erfolgt ist, soll eine Impfung erst 4 Wochen nach dem Zeckenstich erfolgen.
- Wenn nur eine Teilimpfung erfolgt ist und diese mehr als 2 Wochen zurück liegt, soll eine weitere Impfung innerhalb von 2 Tagen erfolgen. Wenn das nicht möglich ist, erst nach 4 Wochen.
Zu welcher Jahreszeit soll geimpft werden?
Die Entwicklung des Impfschutzes ist natürlich unabhängig von der Jahreszeit. Die üblichen Impfaktionen im ausklingenden Winter sind darauf zurück zu führen, dass die Zecken besonders im Mai/Juni aktiv sind und in diesem Zeitraum bereits ein Impfschutz vorliegen soll.