Krankheitsbild
Bei der Diphterie handelt es sich um eine schwere Allgemeinerkrankung. Zu Beginn kommt es zur Nasen-, Rachen-, Kehlkopfdiphterie mit Symptomen von Schnupfen, Rachen-, Mandelentzündung und Kehlkopfentzündung (Halsschmerzen, Schluckbeschwerden). In der Folge kann es durch die Bildung von Toxinen (Giftstoffen) zu Herzmuskel- und Nierenversagen sowie einem schweren septischen Krankheitsbild kommen. Trotz Therapie (Antibiotika, Antitoxin) sterben auch heute noch bis zu 20% der an Diphterie Erkrankten.
Außerdem gibt es besonders in den Trop.,,en die Wunddiphterie.
Impfempfehlung
Da die Erkrankung so häufig schwer verläuft und tödlich endet, ist die Impfempfehlung eindeutig und dringend und im Österreichischen Impfplan sowie im Gratiskinderimpfprogramm enthalten.
Impfschema
- Erstimpfung
- Impfung nach 4 – 8 Wochen
- Impfung nach 6 – 12 Monaten
- Auffrischung alle zehn Jahre, ab dem 60. Lebensjahr alle 5 Jahre
In der Praxis ist die Kinderimpfung mit dem 6-fach Impfstoff (Diphterie, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung, Keuchhusten, Hämophilus influenzae B, Hepatitis B ab dem 3. Lebensmonat anzustreben. (Hexyon®, Infanrix hexa®)
Ab dem 7. bis 9. Lebensjahr wird dann mit einer Vierfachimpfung (Diphterie, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung und Keuchhusten) aufgefrischt. Danach Auffrischung alle 10 Jahre bis zum 60. Lebensjahr und danach alle 5 Jahre. (Boostrix polio®, Repevax®)
Wenn eine Auffrischungsimpfung bis zu 20 Jahre zurück liegt, geht man von guter Auffrischbarkeit aus. Wenn sie noch länger zurückliegt, soll nach Auffrischung eine Erfolgskontrolle (Titerbestimmung) erfolgen.
Besonderheiten
Der Erreger Corynebacterium diphteriae kommt vor allem im Rachen von Erkrankten oder gesunden Keimträgern vor. Da der Mensch das Erregerreservoir darstellt und die Impfung nur die Erkrankung, nicht aber die Besiedelung verhindert, ist eine Ausrottung der Erkrankung nicht möglich. In Österreich ist Diptherie selten, außerhalb der westlichen Industrienationen (auch z.B.: östliche Nachbarländer, Albanien) ist sie aber ein relevantes Problem. Durch die hohe Mobilität kann jeder Mensch von Diphterie betroffen sein.