Die Grippesaison 2017/2018 war nach meinem persönlichen Eindruck eine schwere Saison.
Bereits vor Weihnachten hatte ich den klinischen Verdacht auf einzelne Grippe Fälle.
Das heißt die Symptome sprachen dafür. Die typischen Symptome der Grippe sind ein hoch fieberhafter plötzlich aufgetretener Infekt mit Kopf und Gliederschmerzen, oft mit begleitender Symptomatik wie Husten und Schnupfen. Dabei erklären aber die Begleitsymptome Husten und Schnupfen nicht das schwere Krankheitsbild.
Kurz nach meinem Weihnachtsurlaub begann dann die eigentliche Grippewelle und dauerte ungewöhnlich lange an.
Für mich waren zwei Dinge erstaunlich:
Erstens: Wie viele an Grippe erkrankte Patienten ganz selbstverständlich nicht Grippe geimpft waren und diese Tatsache als völlig natürlich ansahen.
Zweitens: Wie viele Patienten, die ich vor und während der Grippewelle fragte, ob sie eine Grippeimpfung wünschen mit völliger Ablehnung darauf reagierten und mit welchen haarsträubenden Argumenten das geschah.
Leider keine Überraschung war, dass auch einer meiner Patienten nachgewiesener Maßen an Grippe verstarb.
Gerade dieser bedauerliche Fall, der so leicht durch eine Impfung zu verhindern gewesen wäre, bestärkte mich in meinen Bemühungen die Menschen zur Grippeimpfung zu motivieren.
Eine weitere Besonderheit der letzten Grippesaison war, dass manche Grippeimpfstoffe deshalb Impflücken aufwiesen, weil sie nur gegen drei der vier Virusstämme gerichtet waren und etwas unerwartet recht viele Infektionen durch den nicht enthaltenen Virusstamm hervorgerufen wurden.
Diese Situation hat es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben. Inzwischen sind aber sogenannte tetravalente (also gegen alle vier Stämme gerichtete) Impfstoffe verfügbar und sollten bevorzugt werden.
Ich selbst verwende natürlich in der Praxis ausschließlich die tetravalenten Impfstoffe.