Tuberkulose war lange Zeit eine gefürchtete, häufige und häufig schwer verlaufende Infektionskrankheit. Am bekanntesten und tatsächlich am bedeutendsten ist die Lungentuberkulose. Die Lungentuberkulose ist auch deshalb wichtig, weil sie eine bedeutsame Infektionsquelle darstellen kann.
Heute ist die Tuberkulose in Österreich eine seltene Erkrankung. Nur etwa 10 von 100.000 Menschen erkranken jährlich an Tuberkulose.
Gegen Tuberkulose gibt es eine Impfung die sogenannte BCG Impfung. Durch die Franzosen Albert Calmette und Camille Guérin wurde aus Mycobacterium bovis ein abgeschwächtes Bakterium, das „Bacille Calmette-Guérin“ gezüchtet, das als Impfbakterium als Lebendimpstoff eingesetzt werden kann.
Allerdings schützt die Impfung nicht vor Ansteckung, sondern kann lediglich schwere Verläufe von Tuberkulose (Miliartuberkluose, tuberkulöse Meningits) häufig verhindern. Außerdem ist die Rate an Nebenwirkungen hoch.
Da andererseits ohnehin die Tuberkulose in Österreich selten ist und in über 70 % auch erfolgreich behandelt werden kann und die Ansteckung an sich durch die Impfung nicht verhindert werden kann, ist eine BCG Impfung nicht empfohlen. Der entsprechende Impfstoff ist auch in Österreich nicht zugelassen und daher nicht erhältlich.
Interessant ist die Situation für Menschen, die in Länder mit einer größeren Häufigkeit der Tuberkulose reisen.
Allerdings ist die Tuberkulose auch keine empfohlene Reiseimpfung. Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einer touristischen Reise anzustecken ist ohnehin praktisch nicht gegeben. Es ist längerer enger Kontakt zu Tuberkulosekranken nötig, um eine Infektion wahrscheinlich zu machen.
Die Impfung bleibt also lediglich für Säuglinge empfohlen, die längere Zeit unter schlechten sozioökonomischen Bedingungen in Gegenden leben, in denen solche Tuberkulosebakterien häufig sind, die gegen die üblichen Tuberkulosemittel resistent sind.