Die Japan Encephalitis, oder Japanische Encephalitis oder früher Japan B-Encephalitis ist eine durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung, die ähnlich unserer FSME als Hirnentzündung verlaufen kann.
Sie kommt vom indischen Subkontinent über Süd-Ost- Asien bis nach China vor.
Häufig dürfte die Infektion inapparent (symptomlos) oder mit geringen Beschwerden ähnlich einem grippalen Infekt mit Kopfschmerzen verlaufen.
Gelegentlich kommt es aber zu sehr schweren Verläufen mit dem Vollbild einer Encephalitis (Gehirnentzündung). Der Ausgang so schwerer Verläufe ist in einem Drittel tödlich, in einem Drittel bleiben schwere neurologische Defizite zurück und ein Drittel heilt weitgehend aus. Selbst bei dem Drittel der „ausgeheilten“ Fälle können gewisse neurologische Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Gedächtnisschwäche, Denkprobleme als Rest persistieren.
Nun stellt sich die Frage, ob man sich bei Reisen in ein Gebiet in dem die Erkrankung vorkommt, impfen lassen soll.
Dazu gibt es einige Fakten, die für oder gegen die Impfung ausgelegt werden können:
Die Erkrankung ist im internationalen Reiseverkehr sehr selten – Eine Vorhersage der Erkrankungswahrscheinlichkeit ist nicht möglich – die Statistik ist für den Betroffenen wenig tröstlich.
Eine Übertragung erfolgt am ehesten ab der Dämmerung, bis in die Nacht bei nächtlichen Outdoor-Aktivitäten, in der Nähe von Reisfeldern, oder Schweinezuchtgebieten, am Ende der Regenzeit – Eine Übertragung ist aber zufällig auch in nicht sicher moskitofreien periurbanen Regionen zu jeder Jahreszeit denkbar.
Die Impfung ist sehr gut verträglich.
Die Erkrankung ist eine sogenannte „low incidence/high impact“ Erkrankung. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist äußerst gering. Wenn man aber erkrankt, ist es schlichtweg eine Katastrophe für die es auch keine kausale Therapie gibt. Die Erkrankung verläuft dann schicksalhaft.
In dieser Situation kann der Reisemediziner nur die Fakten auf den Tisch legen. Die Entscheidung muss der Reisende selbst treffen. Sie hängt vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis, eventuell von finanziellen Überlegungen ab.